Das erste Unternehmen. Deine Familie.
Wie ist dein Verhältnis zu deinen Angestellten, deinen KollegInnen, deiner Chefin oder deinem Boss? An wen erinnert dich dein Businesspartner, deine -partnerin?
Und du: Welche Rolle spielst du in deiner jetzigen Firma, deinem Team oder deiner Abteilung? Bist du eher ‘everybodys-darling’ oder findest du dich in einer unnahbaren Position am wohlsten? Nimmst du oft die Rolle des Vermittlers ein oder arbeitest du lieber alleine und zurückgezogen? Ziehst du ‘dein Ding’ durch und lässt dir dabei helfen oder bist du ganz fleißig und erledigst deine Aufgaben ganz pflichtbewusst?
Was auch immer du tust und wie du dich gibst, spannend bleibt: Wie wirkt sich dein Verhalten auf deine Beziehungen zu den anderen aus und vor allem: Wie gestaltet sich deine Beziehung zu dir selbst dabei?
Dein heutiger Arbeitsplatz und dein ‘Platz’ in deiner Ursprungsfamilie
Unsere Beziehungen im Unternehmenskontext spiegeln sehr oft unsere frühen Erfahrungen und Dynamiken wider, die wir in Beziehungen zu unseren Eltern, Geschwistern und anderen Familienmitgiedern – auch Freunden – gesammelt haben.
Spiegeln bedeutet hier nicht, dass alles genau so erscheint wie es mal war – schließlich entwickeln wir uns stetig weiter. Da die meisten Entwicklungen aber unwillkürlich und unbewusst verlaufen, bleiben viele Muster verblüffend gleich oder sie kehren sich um, dh. sie zeigen sich spiegelverkehrt. Wir brauchen nur genau hinzuschauen.
Kurz: erfolgreiches Verhalten von frühen Vorbildern aus dem Familienumfeld wird (un-)bewusst kopiert und fortgeführt – eigene Erfolgskonzepte & bewährte Strategien verinnerlicht und beibehalten.
Wenn in Teams und Organisationen also Prozesse nicht wie gewünscht verlaufen, obwohl sie sinnvoll erscheinen – wenn ‘immer wieder’ die gleichen Konflikte und störenden Themen in der Firma auftauchen oder sich bestimmte Probleme sogar an verschiedenen Arbeitsplätzen wiederfinden, kann die Auflösung eingeprägter Muster aus den eigenen Familiendynamiken der Schlüssel für Veränderung sein!
Kannst du dir das vorstellen? Frag dich doch mal selbst: Wie wurde in deiner Familie kommuniziert? Wurden Konflikte angesprochen, offengelegt, ausdiskutiert? Oder war bei euch immer alles im Lot? Wer hat sich zurückgezogen, wer hat die Führung übernommen? Wie wurde mit Drucksituationen umgegangen? Wessen Bedürfnisse wurden promt erfüllt und von wem? Und wo war dein ‘Platz’ in dem Ganzen?
Wie ist es heute, was davon kommt dir noch bekannt vor? Erlebst du in deinem Unternehmen, auf deiner Arbeit wiederkehrende Phänomene? Phänomene, die dich mehr oder weniger verwundern, stören oder nerven?
Aus den Geschichten lernen und neue Impulse setzen – im Jetzt
Auf all diese Fragen findet der Verstand oft schnelle Antworten. Doch der Verstand neigt auch dazu, viele Geschichten zu erzählen, die unsere bewährten Muster bedienen. Unsere Gefühle und Körperempfindungen verraten oft mehr.
Wenn wir sie beachten und zulassen, finden wir deutlichere Zeichen und damit den Weg zu wichtigen Erklärungen & Erkenntnissen. Erkenntnisse, die uns dienlich sein können, auch wenn die Vergangenheit doch so ist wie sie war.
Was uns bleibt, ist unser Bewusstsein und unsere Handlungskompezent im Jetzt!
Sind eingefahrene Pfade und Dynamiken ersteinmal aufgedeckt, sind wir offener dafür, neue Wege zu gehen.
Meistens sind nur kleine Schritte nötig, um Veränderungen einzuleiten. Werden sie gegangen, können sie den Weg bahnen zu einem entspannteren Miteinander, produktiveren Arbeitsprozessen und kreativen Lösungen.
Bevor du also deinen nächsten Job schmeißt oder jemanden kündigst, weil du nicht weiter weisst, du dich wieder krank schreiben lässt, weil du keine Freude mehr am Arbeiten hast oder im Gegenteil – du irgendwo bleibst, obwohl es schon längst Zeit ist zu gehen – ein reflektierter Familiencheck lohnt sich.
Schiller Metran
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, kontaktiere mich gerne.
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